Trotz interessanten Aufgaben und beruflichem Erfolg sah ich mich im Laufe der Jahre zunehmend mit unangenehmen Gefühlen konfrontiert – Zweifel, Unzufriedenheit, Ängste, Frustration. Ich glaubte, meine inneren Konflikte lagen an der Arbeit und ein anderer – der „richtige“ Job würde sie lösen.
Erst als mein Vater plötzlich starb und in mir tiefgreifende Trauer- und Reflexionsprozesse ausgelöst wurden, die mich mit meiner eigenen Vergänglichkeit konfrontierten, traute ich mich tatsächlich neue Wege zu beschreiten.
Im Herbst 2007 erfüllte ich mir einen Lebenstraum und habe nach langer Planung mein eigenes Restaurant in Köln eröffnet. Wegen baulicher Mängel musste ich den florierenden Betrieb im Sommer 2008 schließen.
Die Abwicklung der Geschäftsauflösung dauerte über ein Jahr und hat mich bis auf ein Minimum meiner Energie ausgebrannt. Danach folgte ein Jahr Auszeit und intensive Meditations- und Bewusstseinsprozesse in Kursen der Oneness University. Ich absolvierte eine Massageausbildung in Holland sowie diverse Seminare für meine eigene Entwicklung.
Auf meinem Weg stiess ich auf viele Schichten abgelehnter, unterdrückter Emotionen. Da waren Wut, Ohnmacht, Scham, Schuldgefühle und viele weitere lange unerkannte Ängste. Ich erkannte, wie unfrei ich bisher gelebt hatte, weil ich versucht hatte, sie zu unterdrücken und auszusperren und ihnen durch diesen inneren Kampf noch mehr Macht über mich gegeben hatte.
Ich lernte, Emotionen bedingungslos zu spüren und erlebte, wieviel innere Freiheit dadurch erwuchs. Dadurch dass meine Emotionen «sein durften» konnte ich ihre Botschaft zunehmend besser verstehen und selbst entscheiden, ob ich danach handelte oder eben nicht.
Je mehr ich die schwierigen Gefühle willkommen hiess, desto weniger besuchten sie mich.